Von Hausaufgabenbetreuung bis Erziehungshilfe

Seit mehr als zehn Jahren ist das Einbecker Kinder- und Familien-Servicebüro am Hallenplan eine wichtige Anlaufstelle für Eltern und ihren Nachwuchs. Leiterin Lene Garus-Jochumsen über ihre Arbeit, Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und die besonderen Probleme von Flüchtlingsfamilien.

Lene Garus-Jochumsen: "Ich würde mich freuen, wenn die Familien die vielen kostenlosen Angebote und Veranstaltungen in unserer Stadt noch besser nutzen würden."

Was sind die häufigsten Sorgen, mit denen Eltern zu Ihren ins Familienbüro kommen? 
Wir sind Ansprechpartner für ganz unterschiedliche Themen. Wir helfen bei Anträgen für Kindergeld oder Elterngeld, informieren über Sportangebote oder beraten bei Erziehungsproblemen. Außerdem vermitteln wir den Kontakt zu vielen weiteren Ansprechpartnern in unserem Netzwerk – von der Familienberatungsstelle bis zum Jugendamt. Genau das ist die Idee des Kinder- und Familien-Servicebüros: Wir wollen eine niedrigschwellige Anlaufstelle sein, an die man sich ohne Scheu wendet.

Wer sind die Menschen, die bei Ihnen Unterstützung suchen? 
Auch das ist bunt gemischt. Zum Teil sind es ausländische Familien, die die Antragsformulare deutscher Behörden nicht verstehen. Es kommen aber auch junge Eltern, die mit der Trotzphase ihres ersten Kindes überfordert sind. Oder junge Mütter, die sich nach einer Trennung fragen, wie sie als Alleinerziehende zurecht kommen sollen. Einen Schwerpunkt haben wir mit dem Mobilo-Projekt bei kurdischen Familien gesetzt. Zweimal pro Woche bieten wir im Wohngebiet rund um die Kapellenstraße eine Hausaufgabenbetreuung an. Das ist für viele Kinder aus Zuwanderer-Familien besonders wichtig, weil die Eltern ihnen bei den Schularbeiten nicht helfen können.

Durch den Seniorenrat sind die älteren Einbecker sehr präsent und gut vertreten. Kommen die Interessen der Kinder zu kurz?
Diesen Eindruck habe ich nicht. Vor kurzem erst haben sich viele Grundschüler bei einem Projekt der Stadtjugendpflege mit Demokratie und Politik in Einbeck beschäftigt. Dabei konnten sie Ratsmitgliedern ihre Fragen stellen und Wünsche äußern. Ein anderes Beispiel für die Beteiligung von Kindern ist der Bau des Abenteuerspielplatzes auf der Kühne Höhe. Auch dabei haben Mädchen und Jungen mitgestaltet.

Was wünschen Sie sich im Interesse der Familien für Einbeck?
Ich würde mich freuen, wenn die Familien die vielen kostenlosen Angebote und Veranstaltungen in unserer Stadt noch besser nutzen würden. Außerdem ist es wichtig, dass die Innenstadt lebendig bleibt. Wir brauchen Geschäfte, in denen Kinder selbstständig oder mit ihren Eltern einkaufen können. Falls jemand ein eigenes Angebot für Kinder und Familien organisieren möchte, stellen wir übrigens gern unsere Räume zur Verfügung – auch außerhalb der Öffnungszeiten des Familienbüros.

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