Digitale Strategien gegen die Landflucht

Das Altern und Schrumpfen der Bevölkerung schafft viele Probleme – und trifft die ländlichen Gegenden oft besonders hart. In ihrem Buch „Das neue digitale Landleben“ schildert Anke Knopp, wie Dörfer und kleine Städte die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen und viele Schwierigkeiten des demografischen Wandels zumindest mildern können.


Grundlage, betont die Autorin, ist eine leistungsfähige digitale Infrastruktur in Form von Glasfasernetz und künftig 5G. Noch sei das vielerorts nicht gegeben: „Der Traum vom Landleben zerschellt an fehlenden Möglichkeiten. Was fehlt, ist die Anbindung ans schnelle Netz.“

Mit einer guten Internetanbindung dagegen könnten gerade auf dem Land in vielen Bereichen clevere Lösungen erprobt werden: Co-Working-Spaces für die gemeinsame Arbeit außerhalb der Metropolen, Apps für eine bessere Mobilität oder digitale Steuerungsmöglichkeiten für mehr Effizienz in der Nahrungsmittelproduktion. Beispiel Landwirtschaft: „Es wird nicht mehr darum gehen, ob jemand einen Traktor fahren kann, sondern darum, ob jemand die eingebaute digitale Technik beherrscht“, schreibt die Autorin.

Bei allen Veränderungen, betont Knopp, müssten die Menschen einbezogen werden, um mitzubestimmen und ihr Wissen einzubringen. Gelingt das, sieht sie eine gute Zukunft für die Provinz. „Mit digitalen Strategien unter Wahrung der Eigenheiten und regionalen Identitäten der Bevölkerung könnte die Landflucht gestoppt werden, weil nun Regionen und periphere Räume an Attraktivität gewinnen.“ Punkten könne das Land beispielsweise mit naturnahem Leben, bezahlbarem Wohnraum oder vielfältigen Gemeinschaften. Knopp: „Die ländlichen Räume wären Labore des Fortschritts. Mehr noch, sie wären gelebte Zukunft.“

Das Buch: „Das neue digitale Landleben – Smart und innovativ statt abgehängt und analog“. Anke Knopp, Wochenschau Verlag, ca. 15 Euro.

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