Die armen Alten

Die Zahl der armen Senioren wächst – das ist eine der zentralen Warnungen der Autoren von „Demographie konkret – Altersarmut in Deutschland“. Sie zeigen, dass sich die Entwicklung der Altersarmut zwar nicht in einer einzigen zentralen Zahl ausdrücken lässt – wichtige Indikatoren deuten jedoch in dieselbe Richtung.  „Die Grundsicherungsquote und auch die Armutsgefährdungsquote der ab 65-Jährigen haben in allen Bundesländern und Stadtstaaten im Beobachtungszeitraum 2006 bis 2013 zugenommen“, schreiben die Experten der Bertelsmann-Stiftung.


Das Risiko, im Alter arm zu sein, ist nach ihrer Analyse höchst ungleich verteilt: Es ist beispielsweise für Frauen höher als für Männer, für Arbeiter höher als für Beamte, für Singles höher als für größere Haushalte. Zu den häufigsten Ursachen von Altersarmut gehören schlechte Bezahlung, Teilzeitarbeit und Minijobs sowie unterbrochene Erwerbsbiografien.

„Wenn es zutrifft, dass in Deutschland Armut im Alter zurückkehrt und zu einem Massenphänomen zu werden droht, dann ist es Zeit, darauf zu reagieren“, fordern die Autoren. Die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen seien zwar begrenzt – aber nicht zu vernachlässigen. Dies gelte vor allem für die Bekämpfung immaterieller Lebenslagenarmut, also dem Ausschluss von sozialen Teilhabechancen.

Das Buch: „Demographie konkret – Altersarmut in Deutschland“. Bertelsmann-Stiftung (Hrsg). Verlag Bertelsmann-Stiftung, 2015. Ca. 20 Euro.

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