Mitfahrerbank und Bürgerbus für mehr Mobilität

Ob Mitfahrerbank, Dorf- oder Bürgerbus: In immer mehr Orten engagieren sich Bürger, um auch bei schrumpfender Bevölkerung die Mobilität auf dem Land zu erhalten. „Wir unterstützen die freiwilligen Initiativen. Aber wir empfehlen, sich frühzeitig von uns beraten zu lassen. Es ist bitter, wenn lange geplant wurde und das Projekt dann an rechtlichen Vorgaben scheitert“, sagt Markus Menge, Mobilitätsmanager beim Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN).

Markus Menge, Mobilitätsmanager beim Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN). Er sagt: „Unser Ziel ist, eine sinnvolle Vernetzung zu schaffen."

Beispiel Bürgerbus: Wer ein solches Projekt startet, muss den Betrieb mindestens sieben Jahre aufrechterhalten, sich an feste Haltestellen und einen festen Fahrplan halten. Hinzu kommen unter anderem Regeln für die Preisgestaltung und das Zusammenspiel mit dem herkömmlichen ÖPNV. „Unser Ziel ist, eine sinnvolle Vernetzung zu schaffen. Im Zentrum steht weiterhin der klassische Busverkehr – er wird aber ergänzt durch flexible Angebote oder von lokalen Projekten wie Bürger- bzw. Dorfbus oder aber dem klassischen Anrufsammeltaxi (AST)“, sagt Menge.

Zu den neuen Mobilitätsangeboten in Südniedersachsen könnten künftig auch Bike- und Car-Sharing mit Elektrofahrzeugen zählen. Das Vorhaben gehört zu einem europäischen Verkehrsprojekt mit dem Namen „MOVE“, an unter anderem der Landkreis Northeim, die Universität Göttingen und der ZVSN beteiligt sind. „Das E-Bike-Sharing zielt vor allem auf Studenten ab, die in Göttingen kaum noch günstigen Wohnraum finden. Mit dem passenden Mobilitätsangebot wollen wir dazu beitragen, Northeim als Wohnort attraktiv zu machen“, erläutert Menge.

Bevor es losgehen kann, müssen allerdings die Ausschreibungen für E-Bike-Sharing und E-Car-Sharing über die Bühne gehen. Form und Größe der Angebote seien daher noch offen, sagt Menge. „Derzeit suchen wir Ankernutzer, die beispielsweise eines der Autos für feste Zeiten buchen.“

Info:
Zu den noch jungen Mobilitätsangeboten der Region gehört ebenfalls die Bahnverbindung zwischen Einbeck und Göttingen – gestartet im Dezember 2018. Betreiber DB Regio zählt hier täglich rund 340 Kunden je Fahrtrichtung. Zu den Schwerpunkten gehören laut Unternehmen der Schülerverkehr sowie die Direktverbindung für Göttingen-Pendler um 7 Uhr morgens. Die Pendlerverbindung allerdings wird derzeit wegen Bauarbeiten von einem Bus bedient. 

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