Politik will gefährdete Grundschulen vorerst erhalten

Die Grundschul-Standorte Wenzen und Greene sollen trotz geringer Schülerzahlen vorerst bestehen bleiben. Das sieht der aktualisierte Schulentwicklungsplan vor, mit dem sich der zuständige Ratsausschuss in dieser Woche beschäftigt hat. Das letzte Wort spricht der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung im Dezember. Der Schulentwicklungsplan hat eine Laufzeit bis 2024.

Vorerst gerettet: die Außenstelle Greene der Grundschule Kreiensen.

Obwohl in der Grundschule „Auf dem Berge“ in Wenzen in diesem Jahr nur zehn Erstklässler eingeschult wurden, will die Politik die Einrichtung weiterführen. Für die Jahrgänge 2022 und 2023 sei mit steigenden Schulanfängerzahlen zu rechnen, heißt es in der Vorlage für den Schulausschuss. Gespräche mit Eltern hätten gezeigt, dass die angestrebte Einzügigkeit (eine Klasse pro Jahrgang) durchaus zu erreichen sei. Dazu trage bei, dass Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf doppelt gezählt werden. Ein weiteres Argument für den Erhalt: Schulleitung und Elternvertreter haben mitgeteilt, dass die Grundschule auf einen geplanten Anbau, vorgesehen für die Inklusion, verzichten kann. Mit 61 Schülern in vier Klassen ist Wenzen der kleinste der acht Einbecker Grundschul-Standorte.

Zweitkleinster Standort ist mit 70 Kindern die Außenstelle Greene, Bestandteil der Grundschule Kreiensen. Nach geltendem Beschluss des Rates sind Einschulungen in Greene an die Bedingung geknüpft, dass die gesamte Grundschule Kreiensen mindestens drei erste Klassen einrichten kann. „Die Schulanfängerzahlen der Geburtenstatistik sehen im Jahr 2022 nur noch eine Zweizügigkeit an der Grundschule einschließlich der Außenstelle vor“, heißt es in der Vorlage. 2023 und 2024 lägen die Schulanfängerzahlen knapp unter einer Dreizügigkeit. Durch mögliche Doppelzählungen bei sonderpädagogischem Förderbedarf sei die Einrichtung vor drei Klassen dennoch erreichbar. Hinzu kommt: Die Grundschule Kreiensen müsste zunächst erweitert werden, bevor die Kinder aus Greene dort unterrichtet werden können. Dies empfiehlt der Ausschuss jedoch nicht.

Angesichts kleiner werdender Jahrgänge dürfte die Diskussion über die Zukunft der Grundschulen auch nach der Verabschiedung des Schulentwicklungsplans weitergehen. Nach einer aktuellen Prognose der N-Bank sinkt die Zahl der minderjährigen Einbecker bis 2030 um acht Prozent. Bis 2040 ist ein Rückgang um 18 Prozent zu erwarten.

Einbecker Grundschulen
Geschwister-Scholl: 211 Schüler
Pestalozzi: 207 Schüler
Kreiensen: 207 Schüler (davon 70 in Greene)
Am Teichenweg: 175 Schüler
Drüber: 85 Schüler
Salzderhelden-Vogelbeck: 77 Schüler
Auf dem Berge: 61 Schüler

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