Digitale Chancen, digitale Gefahren
Digitalisierung kann das Leben von Senioren verbessern – aber ein Selbstläufer ist das nicht, die Risiken sind nicht zu vernachlässigen. So lässt sich der neue Altersbericht des Bundesfamilienministeriums zusammenfassen. In dem Papier beschreiben zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unter ihnen Gerontologen und Informatiker, wie die Digitalisierung das Leben älterer Menschen verändert.
Chancen sehen die Forscher unter anderem durch Mobilitäts-Apps, die die Fortbewegung erleichtern, Kommunikationsmittel zur Pflege sozialer Beziehungen und unterstützenden Anwendungen in der Pflege. Zugleich formulieren sie Empfehlungen, damit ethische Fragen und Zielkonflikte im Interesse der Senioren gelöst werden. „Digitale Technologien können ältere Menschen darin unterstützen, verloren gegangene Selbstständigkeit wiederzuerlangen und so das Kontrollerleben und Autonomie begünstigen“, schreiben die Experten. „Wenn jedoch beim Einsatz digitaler Technologien ausschließlich Schutz und Unterstützung im Mittelpunkt stehen und die Bedürfnisse älterer Menschen zu wenig berücksichtigt werden, kann dies als Demütigung und Respektlosigkeit erlebt werden.“
Darüber hinaus warnen die Autoren, dass gerade ältere Menschen oft vom Zugang zum Internet ausgeschlossen sind. Ihre Forderung: „Um digitale Spaltung zu verringern und um die digitale Exklusion bestimmter Gruppen älterer Menschen zu vermeiden, müssen Zugangs- und Nutzungshindernisse abgebaut werden. Insbesondere sozial schlechter gestellte ältere Menschen müssen durch finanzielle Hilfen sowie niedrigschwellige und zielgruppenspezifische Informations- und Bildungsangebote unterstützt werden.“