Jeder dritte Hausarzt steuert auf den Ruhestand zu

Trotz gefühlter Engpässe sind Einbeck und der Landkreis Northeim derzeit noch gut mit Haus- und Fachärzten versorgt – das zeigen Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN). Eine deutliche Verschlechterung droht allerdings mittelfristig, wenn viele ältere Medizinerinnen und Mediziner in den Ruhestand gehen. Im Bereich Einbeck beispielsweise ist jeder dritte Hausarzt 60 Jahre oder älter. In einem Ausblick bis 2035 erwartet die KVN daher Versorgungslücken. Über die Daten informiert die Kreisverwaltung in einer Vorlage für den Gesundheitsausschuss des Kreistags. 

Symbolbild: senivpetro auf Freepik

Versorgungsgrad in Einbeck nach Fachrichtung:

Frauenärzte: 166%
Chirurgen u. Orthopäden: 145%
HNO-Ärzte: 124%
Psychotherapeuten: 123%
Nervenärzte: 122%
Urologen: 121%
Augenärzte: 117%
Hausärzte: 116%
Kinder- und Jugendärzte: 115%
Hautärzte: 87%

Berechnung: Bei den Fachärzten wird die Versorgung für den gesamten Landkreis Northeim ermittelt – eine hohe Quote bedeutet also nicht zwingend, dass alle Patientinnen und Patienten auch kurze Wege haben. Die Versorgungsquote der Hausärzte berechnet die KVN dagegen für die kleineren Planungsbereiche Einbeck (mit Dassel und Bad Gandersheim), Northeim und Uslar.

Altersstruktur: Im Bereich Einbeck haben 15 von 41 Hausärzten (37%) ihren 60. Geburtstag bereits gefeiert. Sie werden in den nächsten Jahren eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen, die oft nur schwer zu finden sind. Die KVN rechnet daher damit, dass der hausärztliche Versorgungsgrad bis 2035 auf unter 90 Prozent sinkt.

Vorlage im Kreistagsinformationssystem 

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