Verwaltung lehnt Aktionsplan für Krippenplätze ab

Die Verwaltung betrachtet den von der SPD geforderten Aktionsplan für zusätzliche Krippenplätze als unnötig. Das geht aus der Vorlage für den Sozialausschuss hervor, der am kommenden Mittwoch, 12. Februar, tagt. Voraussichtlich werde es in diesem Jahr nur zu „marginalen Nichtberücksichtigungen von Betreuungswünschen“ kommen, heißt es zur Begründung.

165 Krippenplätze gibt es ab Sommer in Einbeck - davon 30 in der Kita Deinerlinde (Foto).

In der Beschlussvorlage macht die Verwaltung folgende Rechnung auf:
  • Einschließlich der neuen Gruppe in Iber stehen in Einbeck ab dem Sommer 165 Krippenplätze zur Verfügung
  • Bei einer zweijährigen Betreuungszeit können rechnerisch 83 Plätze pro Jahr neu vergeben werden
  • Für 2020 sind derzeit 118 Kinder für eine Betreuung im Krippenalter (1. bis 3. Lebensjahr) angemeldet
  • Kinder ab dem 2. Lebensjahr können in sämtlichen Einbecker Kindertagesstätten in altersübergreifende Gruppen aufgenommen werden (Kontingente)
  • Fazit: Für einen Aktionsplan gebe es aktuell keine Notwendigkeit
Zusätzlich weist die Verwaltung darauf hin, dass in den bestehenden Krippen ohnehin keine Räume für zusätzliche Gruppen zur Verfügung stehen. Übergangslösungen seien vermutlich weder realisier- noch finanzierbar.

Die SPD hatte in der Ratssitzung im Dezember schnelle Verbesserungen gefordert, damit auch Eltern, die aktuell auf einen Platz warten, noch vom Ausbau der Betreuungsangebote profitieren. Voraussichtlich im Sommer 2022 soll eine weitere Krippengruppe mit 15 Plätzen im Neubau der Kita Münstermauer eröffnen.

Zurückhaltend positioniert sind die Verwaltung auch zum CDU-Vorschlag für eine Alters-WG. Für das Vorhaben sei weder Geld noch Personal vorhanden, heißt es in der Vorlage. Die Verwaltung will daher zunächst prüfen, ob passende Förderprogramme des Bundes oder des Landes zur Verfügung stehen. Bereits im August hatte CDU-Ratsfrau Heidrun Hoffmann-Taufall vorgeschlagen, das renovierte Waisenhaus in der Baustraße für eine Alters-WG zu nutzen. Offen bleibt, inwieweit die Verwaltung seit dem Spätsommer bereits mit der Recherche nach geeigneten Förderprogrammen begonnen hat.

Termin:
Der Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales tagt am Mittwoch, 12. Februar, ab 17 Uhr im Alten Rathaus. Hier geht es zu den Unterlagen für Krippenplätze und Alters-WG.

Das Ergebnis:
Zum Krippen-Aktionsplan hat der Ausschuss in seiner Sitzung keinen Beschluss gefasst. Laut Fachbereichsleiter Arnd Severidt bestand Einigkeit, dass die Diskussion im September weitergehen soll – dann liegen die Belegungszahlen zum Beginn des neuen Kindergartenjahres vor. Zur Alters-WG wurde die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob Bundes- oder Landesmittel zur Förderung benachteiligter Stadtquartiere zur Verfügung stehen.

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