Gutachten: Einbeck fehlen mehr als 1.000 Wohnungen für Senioren

Angesichts sinkender Einwohnerzahlen geht in Einbeck auch der Wohnungsbedarf zurück – das stellen die Gutachter des Hamburger GEWOS-Instituts im Wohnraumversorgungskonzept für den Landkreis Northeim fest. Auf zwei wichtigen Feldern sehen die Experten allerdings Nachholbedarf: bei kleinen, preisgünstigen Unterkünften und bei barrierearmen Wohnungen, von denen besonders Seniorinnen und Senioren profitieren würden. Laut Gutachten braucht Einbeck 1.300 weitere barrierereduzierte Angebote. Das ist der höchste Bedarf aller untersuchten Kommunen im Landkreis Northeim.

Barrierearme Wohnungen, wie hier am Petersilienwasser, sind in Einbeck Mangelware.

Barrierearmes Wohnen:

Im Landkreis Northeim benötigen laut Gutachten rund 7.200 Haushalte eine  barrierereduzierte Wohnung. Vorhanden sind nur 2.300 Wohnungen, sodass sich eine rechnerische Lücke von 4.900 Wohnungen ergibt. „Es lässt sich festhalten, dass in allen Kommunen der ermittelte Bedarf den Bestand an barrierearmen Wohnungen übersteigt“, schreiben die Experten. In Einbeck gehen Angebot (600 Wohnungen) und Bedarf (1.900 Wohnungen) besonders weit auseinander.

Bezahlbares Wohnen:

Im Landkreis Northeim fragen laut GEWOS-Berechnung jährlich rund 1.250 Haushalte preisgünstige (Miet-)Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis bis zu rund 6 Euro nach. Bei 1.060 Angeboten ergibt sich ein Defizit von knapp 200 preisgünstigen Wohnungen. Rund 60 davon fehlen in Einbeck (jährliches Angebot: 270, Bedarf: 330). Ein gravierender Mangel herrscht bei kleinen Wohnungen bis 50 Quadratmeter.

Künftiges Wohnen:

Die Zahl der Haushalte sinkt landkreisweit bis 2040 um knapp fünf Prozent auf rund 57.000. Den größten Teil davon machen mit rund 40 Prozent (wie schon heute) die 1-Personen-Haushalte aus. In Einbeck geht die Zahl der Haushalte laut GEWOS überdurchschnittlich um 6 Prozent von 15.400 auf rund 14.500 zurück. Zum Vergleich: In Northeim liegt das Minus bei 1,5 Prozent. Dort werden für das Jahr 2040 knapp 14.200 Haushalte erwartet. 

Das vollständige Wohnraumversorgungskonzept gibt es im Kreistagsinformationssystem.

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