Firmen finden immer schwerer Nachwuchs
Von Pflege bis Handwerk: Nachwuchsmangel stellt viele Unternehmen in Südniedersachsen schon heute vor immense Probleme. Aktuelle Zahlen zeigen, dass Linderung nicht in Sicht ist. Im Gegenteil: Die Probleme dürften in den nächsten Jahren noch größer werden. Das gilt für den Landkreis Northeim ebenso wie für die Stadt Einbeck. Im Bezirk der Arbeitsagentur Göttingen kommen auf einen Interessenten derzeit 1,8 offene Lehrstellen. Die nächsten Jahre bringen weiter schrumpfende Bewerberjahrgänge. So sinkt die Zahl der 15- bis 25-Jährigen in Einbeck bis 2031 um rund ein Zehntel.
Ausgangslage:
Seit Beginn des laufenden Ausbildungsjahres haben die
Arbeitgeber der Arbeitsagentur Göttingen insgesamt 2.726 Ausbildungsstellen gemeldet.
Dem stehen 1.691 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Anders gesagt:
Auf eine Nachwuchskraft kommen 1,6 Stellen.
Schaut man auf den aktuellen Zwischenstand (April 2023), ist
die Situation aus Sicht des Nachwuchses noch günstiger. 1.620 Ausbildungsplätze
sind noch unbesetzt, während lediglich 892 Interessenten auf der Suche sind.
Statistisch gesehen kann somit jeder Bewerber zwischen 1,8 Stellen wählen.
Ein zentraler Grund ist der demografische Wandel, der die
Nachwuchs-Jahrgänge schrumpfen und immer mehr Menschen das Rentenalter
erreichen lässt. Die Arbeitsagentur spricht daher schon seit längerem vom
„Bewerbermarkt“.
Ausblick:
In den nächsten Jahren werden die Bewerberjahrgänge noch
kleiner. Das zeigt die Bevölkerungsvorausberechnung des Landesamts für
Statistik.
Im Landkreis Northeim sinkt die Zahl der 15- bis 25-Jährigen
demnach bis 2031 um 15 Prozent (verglichen mit 2021). Der Großteil dieses
Rückgangs findet bereits in den nächsten Jahren statt. Etwas günstiger ist die
Situation in Einbeck, wo aber ebenfalls ein Minus von knapp 10 Prozent zu
erwarten ist.
Stadt Einbeck:
15- bis 25 Jährige zum 31.12.2021: 2.730
15- bis 25 Jährige zum 31.12.2026: 2.507
15- bis 25 Jährige zum 31.12.2031: 2.469
Landkreis Northeim:
15- bis 25 Jährige zum 31.12.2021: 12.455
15- bis 25 Jährige zum 31.12.2026: 10.669
15- bis 25 Jährige zum 31.12.2031: 10.535