Städte im Landkreis Northeim wollen ihre Zentren gemeinsam retten

Viele Stadtkerne im Landkreis Northeim leiden unter ähnlichen Problemen – nun wollen die Kommunen die Missstände gemeinsam angehen. Bis April 2024 wollen sie ein kreisweites Innenentwicklungsmanagement aufbauen und dazu Leerstände und Brachflächen systematisch erfassen. Das Besondere: Anders als bei einer früheren Erhebung in Einbeck soll das Kataster kontinuierlich gepflegt und somit aktuell gehalten werden. Das Bundesbauministerium fördert das Projekt mit insgesamt rund 616.000 Euro. In wenigen Tagen werden die Politiker der Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Online-Veranstaltung informiert. 

Viele Zentren im Landkreis Northeim leiden unter Leerstand - hier ein Beispiel aus der Einbecker Marktstraße.

Die Informationen für das Kataster soll nach Auskunft der Kreisverwaltung das Northeimer Planungsbüro Puche zusammentragen. Eine Vorlage für den Bauausschuss des Kreistags hebt die zentrale Bedeutung hervor: „Die Bereitschaft der Kommunen, ein zentrales digitales Innenentwicklungskataster unter der Koordination des Landkreises zu entwickeln und zu betreiben sowie einen abgestimmten Innenentwicklungsprozess zu gestalten, stellt die Basis für die gemeinsame Innenentwicklung dar.“

Kernpunkte des Projekts:

Eigentümer von Brachflächen, Baulücken und leerstehenden Häusern sollen künftig individuell angesprochen werden, um sie entweder über Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren oder Anreize für Investitionen zu diskutieren. 

Geld zum Aufwerten der Stadt- und Ortskerne könnte in Zukunft aus einem Innenentwicklungs-Fonds kommen. Dieser könnte beispielsweise innovative Wohn- und Arbeitsmodelle unterstützen oder die Beteiligung an anderen Förderprogrammen finanzieren (kommunaler Eigenanteil). Wieviel Geld der Fonds enthalten soll, ergibt sich aus der Kreistags-Vorlage nicht.

Pilotprojekte sollen beispielhaft zeigen, wie die Kommunen Schlüssellagen in ihren Zentren entwickeln können. Die so genannten „Lupenräume“ sollen gemeinsam mit den elf Städten und Gemeinden des Landkreises ausgesucht werden. Laut Kreisverwaltung ist beispielsweise der ehemalige Schulstandort in Kalefeld-Düderode als „Lupenraum“ im Gespräch. 

So geht es weiter: Am 27. Juni werden die Politiker der Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Online-Veranstaltung informiert. Ab August sollen die Abstimmungsgespräche mit den Kommunen zum Innenkataster starten. 

Die Vorlage im Kreistagsinformationssystem.

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