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Problemfall Innenstädte: Landkreis Northeim will Zusammenarbeit ausbauen

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Die Kommunen im Landkreis Northeim wollen beim Kampf gegen den Leerstand noch enger zusammenarbeiten – auch Einbeck leidet seit langem unter dem Problem. In seiner nächsten Sitzung soll der Kreistag nun grünes Licht für den Betrieb eines kreisweiten Innenentwicklungskatasters geben. Darin könnten z.B. Leerstände und Brachflächen in den Zentren erfasst werden, die für eine neue Nutzung in Frage kommen. Der zuständige Bauausschuss des Landkreises hat vor wenigen Tagen bereits den Weg frei gemacht. Die Zusammenarbeit soll in einer Kooperationsvereinbarung geregelt werden, die die Kreisverwaltung mit Aufbau und Pflege des Katasters beauftragt. „Ziel ist es, die Kommunen durch die Kooperation zu entlasten und zu unterstützen“, schreibt die Kreisverwaltung.  Fast wirkt es, als würde Leerstand in der Einbecker Innenstadt zum unendlichen Problem - Hoffnung macht die engere Kooperation der Kommunen im Landkreis Northeim. Auch Bürgerinnen und Bürger sollen das Kataster einsehen können – alle...

Unser doppeltes Problem auf dem Arbeitsmarkt

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Mehr Arbeitslose hier – fehlende Fachkräfte dort: Die regionalen Arbeitslosenzahlen für Mai zeigen, dass wir bei der Beschäftigung vor einer schwierigen Doppel-Herausforderung stehen. Die schwächelnde Wirtschaft bringt in vielen Firmen die Angst vor Jobverlust zurück, während andere Betriebe nicht das dringend benötigte Personal finden. „Dieser nur scheinbare Widerspruch wird sich auch so schnell nicht aufheben“, erläutert Klaudia Silbermann, Chefin der Göttinger Arbeitsagentur. Einerseits gingen Jobs beispielsweise durch die Transformation in Industrieunternehmen verloren. Andererseits kämen arbeitslose Menschen nicht zum Zuge, weil ihnen die passenden Qualifikationen fehlen. Ein wichtiger Treiber des Personalmangels ist der Abschied der so genannten Babyboomer (Jahrgänge von Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre) aus dem Berufsleben. „Fachkräfte sind auf dem Markt aber nur schwer zu bekommen, sodass die Zahl der offenen Stellen trotz eines Rückgangs auf relativ hohem Niveau verb...

Das plant Schwarz-Rot für Rente, Pflege und Fachkräfte

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Union und SPD haben der gemeinsamen Bundesregierung zugestimmt – zuletzt machte die SPD-Basis mit ihrem Votum den Weg frei. In wenigen Tagen steht die Kanzlerwahl im Bundestag an. Die inhaltliche Diskussion dreht sich bisher vor allem um Verteidigung, öffentliche Investitionen, Steuern und Wirtschaftsförderung. Was aber hat sich Schwarz-Rot mit Blick auf die Gestaltung des demografischen Wandels vorgenommen? Wie wollen die künftigen Koalitionspartner mit Rente, Pflege oder Fachkräftemangel umgehen? Hier ein Überblick über zentrale Aussagen des Koalitionsvertrags. Bundestag in Berlin: Mit der Kanzlerwahl starten Union und SPD in wenigen Tagen die Regierungsarbeit. Foto: Gordon Gross / pixelio 1. Fachkräfte Kernaussage: „Die Sicherung der Fachkräftebasis ist ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Deshalb ziehen wir alle Register, damit Fachkräftesicherung in den nächsten Jahren gelingt.“ Geplante / mögliche Maßnahmen: Digitale Agentur für Fachkräfteeinw...

Gutachten: Einbeck fehlen mehr als 1.000 Wohnungen für Senioren

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Angesichts sinkender Einwohnerzahlen geht in Einbeck auch der Wohnungsbedarf zurück – das stellen die Gutachter des Hamburger GEWOS-Instituts im Wohnraumversorgungskonzept für den Landkreis Northeim fest. Auf zwei wichtigen Feldern sehen die Experten allerdings Nachholbedarf: bei kleinen, preisgünstigen Unterkünften und bei barrierearmen Wohnungen, von denen besonders Seniorinnen und Senioren profitieren würden. Laut Gutachten braucht Einbeck 1.300 weitere barrierereduzierte Angebote. Das ist der höchste Bedarf aller untersuchten Kommunen im Landkreis Northeim. Barrierearme Wohnungen, wie hier am Petersilienwasser, sind in Einbeck Mangelware. Barrierearmes Wohnen: Im Landkreis Northeim benötigen laut Gutachten rund 7.200 Haushalte eine  barrierereduzierte Wohnung. Vorhanden sind nur 2.300 Wohnungen, sodass sich eine rechnerische Lücke von 4.900 Wohnungen ergibt. „Es lässt sich festhalten, dass in allen Kommunen der ermittelte Bedarf den Bestand an barrierearmen Wohnungen übersteigt...

So viel Denkmalschutz kann Einbeck nicht stemmen

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Kein Geld, viele drängende Aufgaben: In dieser Lage ist es gut, dass die Einbecker Politik auch den Denkmalschutz hinterfragt und einen Hilferuf nach Hannover schickt. „Hinsichtlich der Handhabung der Denkmalschutzbestimmungen und insbesondere des Teilbereichs Archäologie sehen Bürgerschaft und Rat Fehlentwicklungen, die perspektivisch mehr schaden als nutzen dürften“, heißt es in einer Resolution, die das Kommunalparlament mit breiter Mehrheit beschlossen hat. Nötig sei eine Neu-Justierung. Die CDU, die die Resolution einbrachte, denkt dabei besonders an die oft teure und langwierige Untersuchung von Bodendenkmälern vor Großprojekten. Aktuelle Beispiele sind die Erschließung von Bauplätzen am Weinberg und der Bau der Stromtrasse Suedlink. Nach den aktuellen Regeln seien private wie öffentliche Vorhaben kaum noch sinnvoll planbar oder würden unverhältnismäßig teuer, kritisiert die Resolution. Dirk Heitmüller (SPD) erinnerte an die Herausforderung durch Hunderte geschützte Gewölbekeller...

Stadtverwaltung kann weiterhin mit Familienfreundlichkeit werben

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Das Thema klingt trocken, ist aber wichtig: Wenn der Einbecker Rat die „Zertifizierung der Stadtverwaltung Einbeck durch das Audit berufundfamilie“ zur Kenntnis nimmt, wird es keine emotionale Debatte geben. Aber: Die Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber beeinflusst maßgeblich, wie viel Leistung Bürgerinnen und Bürger in Zukunft vom Rathaus erwarten können. Und genau darum geht es bei der Zertifizierung: Sie bescheinigt, dass sich die Verwaltung um familienfreundliche Arbeitsbedingungen bemüht. Ein wichtiger Faktor, um genügend qualifizierte Beschäftigte zu gewinnen. Der Bedarf an neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist hoch – das zeigte bereits der Personalbericht 2024. 128 Beschäftigte der Stadt hatten ihren 57. Geburtstag demnach bereits gefeiert und steuerten auf den Ruhestand zu (Stichtag: 31.12.2023). Anders gesagt: Die Stadt muss in den nächsten Jahren fast jede dritte der gut 400 Stellen neu besetzen. Alternativ kann sie Aufgaben streichen oder auslagern. Voraussetzung f...

Weniger Grundschüler – aber die Schulstandorte sind sicher

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Trotz sinkender Schülerzahlen und weniger Einschulungen sollen alle Einbecker Grundschulstandorte auf absehbare Zeit bestehen bleiben. Das ist die wichtigste Schlussfolgerung aus der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans, mit der sich in wenigen Tagen der zuständige Ratsausschuss beschäftigt. Grundlage sind die aktuellen Geburtenzahlen von November 2024. Auch die getrennten Einschulungen in Kreiensen und Greene soll es demnach weiterhin geben. „Die Schulanfängerzahlen für die Grundschule Kreiensen und die Außenstelle Greene zeigen insgesamt eine Dreizügigkeit im ersten Schuljahrgang bis zum Jahr 2030. Somit finden die Einschulungen aus dem Einzugsgebiet der Grundschule Greene weiterhin in Greene als Außenstelle der Grundschule Kreiensen statt“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.  Bleibt wohl Einbecks schülerstärkste Grundschule: die Geschwister-Scholl-Schule in der Südstadt. Zum Schuljahr 2030/31 ist in Kreiensen demnach mit 34 Erstklässlerinnen und Erstklässlern und rechn...

Kreistag beschließt Finanzhilfe für Assistenzportal

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Der Landkreis Northeim fördert das geplante Assistenzportal für Pflegebedürftige und Angehörige mit insgesamt 275.000 Euro bis 2031. Das hat der Kreistag einstimmig entschieden. Das Portal soll 2026 an den Start gehen und Pflegebedürftige sowie ihre Familien mit Helferinnen und Helfern zusammenbringen. Aktuell baut der Verein Pro Inklusion e.V. das digitale Portal bereits auf – finanziert vom Bundesforschungsministerium. Die Zuschüsse des Landkreises sind daran gebunden, dass der Verein weitere Geldgeber für das Gesamtprojekt findet – Pro Inklusion setzt hier auf die Aktion Mensch. Hilfe für Senioren und pflegende Angehörige soll das geplante Assistenzportal bringen. Die notwendige finanzielle Förderung hat der Kreistag beschlossen. Foto: Rainer Sturm / Pixelio Das Portal soll Pflegebedürftige und Angehörige durch die unbürokratische Vermittlung von Hilfe per App entlasten und so möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Die Kreisverwaltung macht in der Beschlussvorlage d...

Politik macht den Weg frei für Neubau am Weinberg

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Die Einbecker Politik räumt rechtliche Hindernisse für neue Bauplätze am Weinberg aus dem Weg. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig den Bebauungsplan „Weinberg III“ und die Änderung des Flächennutzungsplans. Die Beschlüsse waren notwendig geworden, weil das Bundesverwaltungsgericht im vergangenen Jahr eine Bestimmung des Baugesetzbuchs und damit die Rechtsgrundlage für frühere Entscheidungen zum Weinberg für unzulässig erklärt hatte. Anfang Dezember muss nun noch der Stadtrat grünes Licht geben. Vorgesehen sind gut 20 Baugrundstücke am Alfred-Nobel-Ring am nordöstlichen Stadtrand.  Baugebiet Weinberg III: Am Einbecker Stadtrand sollen bald 20 Grundstücke zum Verkauf stehen. „In Art und Weise soll sich die Wohnbebauung nicht wesentlich von den umliegenden Wohngebieten unterscheiden“, heißt es im Bebauungsplan. Laut Stadtverwaltung kann es nach den Beschlüssen mit den archäologischen Arbeiten und der Erschließung des Baugebiets weitergehen. W...

Assistenzportal soll Angehörige entlasten: Echtbetrieb ab 2026 geplant

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Der Pflegebedarf wächst im Landkreis Northeim – das zeigt der Pflegereport 2024, mit dem sich der Kreistag am Freitag, 25. Oktober, beschäftigt. Eine erste Konsequenz: Der Verein Pro Inklusion e.V. will mit seinem geplanten Assistenzportal für Pflegebedürftige und Angehörige ab 2026 in den Echtbetrieb gehen. Der Landkreis soll dabei einen Teil der Finanzierung übernehmen, wie aus einem Schreiben an Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hervorgeht. „Damit pflegebedürftige und behinderte Menschen sowie ihre Angehörigen ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen können, wird neben professioneller Pflege und Hilfe vor allem die regelmäßige, flexible und unbürokratische Unterstützung und Entlastung im Alltag durch viele helfende Hände benötigt“, schreibt Peter Traupe, Vorsitzender von Pro Inklusion. Unterstützung für pflegende Angehörige soll im Landkreis Northeim ein Portal zu Vermittlung von Helferinnen und Helfern bringen. Foto: Rainer Sturm / Pixelio Die Idee des digitalen Assistenzporta...