Posts

Assistenzportal soll Angehörige entlasten: Echtbetrieb ab 2026 geplant

Bild
Der Pflegebedarf wächst im Landkreis Northeim – das zeigt der Pflegereport 2024, mit dem sich der Kreistag am Freitag, 25. Oktober, beschäftigt. Eine erste Konsequenz: Der Verein Pro Inklusion e.V. will mit seinem geplanten Assistenzportal für Pflegebedürftige und Angehörige ab 2026 in den Echtbetrieb gehen. Der Landkreis soll dabei einen Teil der Finanzierung übernehmen, wie aus einem Schreiben an Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hervorgeht. „Damit pflegebedürftige und behinderte Menschen sowie ihre Angehörigen ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen können, wird neben professioneller Pflege und Hilfe vor allem die regelmäßige, flexible und unbürokratische Unterstützung und Entlastung im Alltag durch viele helfende Hände benötigt“, schreibt Peter Traupe, Vorsitzender von Pro Inklusion. Unterstützung für pflegende Angehörige soll im Landkreis Northeim ein Portal zu Vermittlung von Helferinnen und Helfern bringen. Foto: Rainer Sturm / Pixelio Die Idee des digitalen Assistenzportals:

Immer weniger Zeit für ambulante Pflege

Bild
Ambulante Pflegedienste im Landkreis Northeim betreuen immer mehr Kundinnen und Kunden – und haben für die einzelnen Pflegebedürftigen immer weniger Zeit. Das zeigt der Pflegebericht 2024 für den Kreistag. Von 2011 bis 2021 stieg die Zahl ambulanter Pflegefälle demnach um zwei Drittel von gut 1.800 auf mehr als 3.000. Gewachsen ist auch die Zahl der Pflegekräfte – allerdings hält der Anstieg um 16 Prozent mit der Nachfrage nicht Schritt. Konsequenz: Es muss schneller gehen. Durchschnittlich 55 Minuten pro Tag konnten die ambulanten Pflegekräfte 2021 in die Versorgung eines Pflegebedürftigen investieren. 24 Minuten weniger als noch 2011. Wegezeiten sind darin bereits enthalten.  Neun ambulante Pflegedienste listet der Landkreis-Report für Einbeck auf - darunter die Sozialstation am Bürgerspital. Auffällig: Trotz steigenden Bedarfs arbeitet nur eine Minderheit der Pflegekräfte in Vollzeit. „Dieser Anteil nahm im betrachteten Zeitraum von 19 Prozent im Jahr 2011 auf 17 Prozent im Jahr 202

Einbecks Grundschullandschaft bleibt stabil

Bild
Alle Grundschulstandorte im Einbecker Stadtgebiet sind bis Ende des Jahrzehnts gesichert. Das bestätigt die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans, die der Schulausschuss vor wenigen Tagen beschlossen hat. Grundlage des Plans ist die Geburtenstatistik. Demnach verlieren die Grundschulen zwar bis zum Schuljahr 2029/30 insgesamt knapp 100 Schüler. Kritische Grenzen werden aber nirgendwo unterschritten. Als Wackelkandidat hatte noch vor einigen Jahren beispielsweise der Standort „Auf dem Berge“ in Wenzen gegolten. Nun heißt es: „Aufgrund der zu erwartenden Schulanfängerzahlen kann der Schulstandort Auf dem Berge weiterhin erhalten werden, da bis zumindest 2029 die Einzügigkeit der Schule in allen vier Jahrgängen gewährleistet ist.“ Die Geschwister-Scholl-Schule: Laut Geburtenstatistik werden hier künftig die meisten Grundschüler unterrichtet. Ähnlich die Lage am Standort Greene, einer Außenstelle der Grundschule Kreiensen. „An der Außenstelle Greene können ebenfalls weiterhin bis zunäc

Kreistagsreport: 2.000 zusätzliche Pflegefälle im Landkreis Northeim

Bild
Wie geht es weiter mit der Pflege im Landkreis Northeim? Dazu legt die Kreisverwaltung mit dem aktuellen Pflegebericht neue Zahlen und Empfehlungen auf den Tisch. Kernaussagen: Wir müssen uns auf eine weiter alternde Bevölkerung mit einem höheren Anteil von Pflegebedürftigen einstellen. Der Landkreis sollte deshalb unter anderem die Beratungsangebote verbessern, Nachbarschaftshilfe stärken und das gesunde Altern fördern. Der Report steht am Dienstag, 24.9., um 16 Uhr auf der Tagesordnung des Sozialausschusses. Am 25. Oktober soll sich der Kreistag damit befassen.  Rund 40 stationäre Pflegeeinrichtungen zählt der Landkreis Northeim im aktuellen Pflegereport - darunter das Alloheim in Einbeck. Die Lage: Wir sind die Alten! Die Menschen im Landkreis Northeim sind bereits heute älter als der durchschnittliche Niedersachse. Das schlägt sich auch in der Pflegequote nieder, also im Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung. 2021 waren bei uns 9 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner

Südstadt-Baugebiet am Deinerlindenweg füllt sich

Bild
In das Baugebiet am Deinerlindenweg in der Einbecker Südstadt kommt Leben. Zwei Häuser stehen bereits, ein weiteres ist im Bau. Laut Homepage der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG), die die Grundstücke vermarkt, sind derzeit noch zwei Bauplätze frei, sechs weitere gelten als „reserviert“. „Wenn nichts dazwischen kommt, werden in der kommenden Woche die Bauplätze 3, 11 und 12 verkauft werden“, teilt die NLG mit.  Die noch unverkauften Grundstücke auf dem ehemaligen Areal der Stadtgärtnerei haben Größen zwischen 579 und 787 Quadratmetern. Die Preise liegen bei 104.000 bis 138.000 Euro.  Neben 12 Eigenheimen sollen Mehrfamilienhäuser entlang des Mühlenkanals entstehen. Eine Fußgängerbrücke über das Gewässer ist nach Auskunft der Stadtverwaltung gerade im Bau.  Die innenstadtnahe Lage des Areals gilt als vorteilhaft, weil sie für eine alternde Bevölkerung kurze Wege zu Geschäften oder Ärzten verspricht. Zugleich befinden sind der Kindergarten Deinerlinde und die Geschwister-Scholl-Sc

Mehr junge Köpfe im Rathaus

Bild
Die Einbecker Stadtverwaltung wird jünger. Durchschnittlich 45 Jahre alt waren die Beschäftigten von Ämtern, Kitas oder Museum Ende vergangenen Jahres. Das ist der niedrigste Wert seit 2016 – so weit reichen die Personalberichte in der heutigen Form zurück. Das sinkende Durchschnittsalter kann als Zeichen gelten, dass sich die Stadt im Wettbewerb um knapper werdende Arbeits- und Nachwuchskräfte behauptet. Höher als in der Verwaltung liegt das Durchschnittsalter beim Bauhof (50 Jahre) und bei der Stadtentwässerung (49 Jahre).  Zur Verjüngung trägt bei, dass die geburtenstarken Jahrgänge („Babyboomer“) bereits nach und nach aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Florian Schröder, Vertreter der Bürgermeisterin: „Dass der Altersschnitt sinkt, erklärt sich dadurch, dass die Ruhestandswelle schon rollt und wir Stellen von Ruheständlern mit Jahrzehnte jüngeren Nachwuchskräften besetzen.“ Die Zahl der Auszubildenden hat sich seit 2016 von 9 auf 18 verdoppelt. Parallel zur Verjüngung ist die Verwalt

„Alles steht und fällt mit dem Personal“

Bild
Einbecks Schuljahrgänge werden kleiner – umso wichtiger ist der Lernerfolg jedes Einzelnen. An der Geschwister-Scholl-Schule in der Südstadt lernen derzeit 215 Mädchen und Jungen – unter ihnen in jeder Jahrgangsstufe Kinder mit unterschiedlichen Förderbedarfen und rund 40 Prozent Schülerinnen und Schüler mit ausländischem Pass. Rektorin Anja Sehlen sieht die Vielfalt als große Chance, andere Kulturen und einen gemeinsamen Alltag kennenzulernen. Sie sieht aber auch Verbesserungsbedarf. „Alles steht und fällt mit dem Personal, das wir in allen Grundschulen zu wenig haben“, sagt sie. Wünscht sich Verstärkung durch Klassenassistenzen: Rektorin Anja Sehlen von der Geschwister-Scholl-Schule. Beispiel Schulsozialarbeit: „Wir haben eine ganz tolle Kollegin – aber leider nur mit einer halben Stelle an unserer Schule. Eine ganze Stelle wäre deutlich angemessener“, meint die Rektorin. Schulsozialarbeiter unterstützen Schülerinnen und Schüler bei individuellen schulischen und familiären Problemen

12 Klassen: Rekord an der Geschwister-Scholl-Schule

Bild
Die Geschwister-Scholl-Schule ist in diesem Schuljahr so gut ausgelastet wie nie. Mit drei ersten Klassen und einer 15-köpfigen Gruppe im Schulkindergarten steigt die Zahl der Klassen auf 12. Das ist Rekord – sagt Rektorin Anja Sehlen. 215 Mädchen und Jungen besuchen die Einrichtung. Insgesamt knapp 60 von ihnen gehen in den ersten Jahrgang, sodass die ABC-Schützen wie im vergangenen Jahr auf drei Klassen aufgeteilt werden konnten. Für Anja Sehlen ist das eine gute Ausgangslage. „Der vorgegebene Klassenteiler von 27+1 ist aus meiner Sicht viel zu hoch. Maximal 21 Schüler wären gut, um allen Kindern in einer heutzutage sehr heterogenen Klasse, in der zusätzlich inklusiver Unterricht stattfindet, gerecht zu werden“, sagt sie. In den kommenden Jahren geht die Schülerzahl an der Königsberger Straße voraussichtlich leicht zurück. Laut Geburtenstatistik (Stand: November 2023) ist im Schuljahr 2029/30 mit 42 Erstklässlern und insgesamt 204 Schülerinnen und Schülern zu rechnen. Mit zusätzliche

Neue Prognose: Landkreis Northeim verliert 10.000 Einwohner bis 2045

Bild
Zuwanderung lässt Deutschlands Bevölkerung moderat wachsen – im Landkreis Northeim gehen die Einwohnerzahlen dagegen weiter zurück. Auf diese Formel lässt sich die aktuelle Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung bringen. Deutschlandweit erhöht sich die Einwohnerzahl demnach bis zum Jahr 2045 auf 85,5 Millionen Menschen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 800.000 Menschen gegenüber 2023. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter, der Anteil der Älteren nimmt zu. Hinter dem Bevölkerungswachstum auf nationaler Ebene verbergen sich große regionale Unterschiede. Unterschiedliche Wege: Während der Landkreis Northeim weiter Einwohner verliert, wächst die Bevölkerung im Umland vieler städtischer Zentren - das gilt etwa für die Region Hannover. Während wirtschaftsstarke Großstädte samt Umland wachsen, in Niedersachsen etwa die Region Hannover, verringert sich die Bevölkerungszahl in strukturschwachen Gegenden. Besonders stark sind Landkreise wie Greiz (T

Nazis verdienen keine Stimmen – und Wähler keine Schelte

Bild
Alternd, schrumpfend – politisch weit rechts. Ostthüringen, die Region rund um Gera und Altenburg, ist zum warnenden Beispiel geworden. Strukturschwäche und eine ungünstige demografische Entwicklung beschleunigen dort den gefährlichen Aufstieg rechter Demagogen. Regionale Probleme und Bundestrends verbinden sich in unheilvoller Weise. Demokratinnen und Demokraten müssen darauf schleunigst Antworten finden – sonst bringt die wachsende Zustimmung zur AfD die Demokratie selbst in Gefahr. Eine Analyse der Lage - und ein Vorschlag für ein Investitionsprogramm gegen Rechtsextremismus. Goldene Zeiten für Rechtspopulisten? Deutschlandweit und international haben Rechtspopulisten Konjunktur. Sie leben von Frust und Abstiegsangst. Angst vor Jobverlust. Angst vor unbezahlbaren Preisen. Angst vor Armut im Alter. All diese Sorgen bekommen durch neue Konkurrenten (z.B. aus China), neue Technologien (z.B. KI), Inflation und Rentendebatten reichlich Nahrung. Hinzu kommt Frust, weil die Zeiten beständi